Die erste Lektion, die wir allerdings
lernen mussten: Im Urlaub gehen Kinder nicht wie gewohnt um 19 Uhr ins Bett.
Der kleine Mann fand es viel spannender, mit uns am Tisch zu sitzen. Erst als
er nach drei Tagen gemerkt hatte, dass bei sieben Erwachsenen nichts Aufregendes
passiert, wollte er wieder früher ins Bett. Womit wir beim ersten wären – dem
Bett. Für ein Babybett ist auf dem Hausboot kein Platz, das wussten wir. In
unserer Kabine hatten wir aber die Möglichkeit, zwischen zwei Einzelbetten eine
weitere Bett-Ebene auszuziehen. Das ganze war dann eine herrlich große
Spielwiese, Wasch- und Wickelplatz und natürlich Schlaflandschaft für uns drei. Für das Fußende hatten wir ein Reise-Bettgitter mitgebracht.
Die beste Anschaffung war ein
Tischsitz. Entlang des Kanals gab es zahlreiche Picknickmöglichkeiten, die wir
nachmittags recht oft nutzten. Der kleine Mann fand es super, mit allen am
Tisch zu sitzen. Auch unter Deck saß er liebend gerne in seinem Stuhl. Von dort
konnte er alles genau überblicken, konnte spielen und lesen und vor allem
konnte er dabei sein.
Da der kleine Mann noch nicht läuft,
war der wenige Platz an Bord kein großes Problem. Gespielt wurde tagsüber auf
einer Picknickdecke im Salon. Zum Krabbeln und Spazieren gehen eigneten sich die
Pausen an Land. Für kleine Ausflüge in die Dörfer hatten wir den Buggy dabei.
Die Woche im Elsaß war sehr warm. Der
zusätzliche Sonnenschirm war also eine gute Investition. Wenn es nicht allzu
heiß war, konnten wir an Deck das Reisebett als Laufstall aufbauen. Ansonsten
ist auf dem Hausboot für Kinder natürlich Rettungswesten-Pflicht.
Drohte die Stimmung beim kleinen Mann
doch mal zu kippen, kam die Allzweckwaffe zum Einsatz: der Mops. Da Mathilde
anderweitig ihren Urlaub verbrachte, musste Ersatz in Form eines alten Mops-Kalenders
her. Der kleine Mann freute sich jedes Mal wahnsinnig über die vielen Möpschen
und alles war wieder gut.
Hausboot-Urlaub ist offenbar
sehr beliebt als Familienurlaub. Die vielen Kinder und auch Babys auf den
anderen Booten sprechen zumindest dafür. Und dem kleinen Mann hat sein erster
Urlaub auch richtig gut gefallen.
Im nächsten Hausboot-Post stelle ich
euch unsere Route vor. Dann gibt es Schleusen- und Landschaftsbilder. Die im
Kanal treibenden toten Fische, das Reh und das Schwein (oder war es eine
aufgedunsene Katze? Wir waren wir uns nichts einig) erspare ich euch.